Sonntag, 4. Juni 2017

Unterstützung für Israels Politik der Kolonisierung Palästinas und der ethnischen Säuberung beim Tagesspiegel

Oder: Warum der Konflikt nicht gelöst werden wird

Der sattsam bekannte Christian Böhme des Tageslügels gibt sich zionistischen Wunschträumen hin und behauptet, daß der Palästina-Konflikt von Israelis und Palästinensern allein gelöst werden müsse. Diese Konstruktion ist in pro-israelischen Kreisen sehr geläufig, geht aber an der Realität vorbei. Das Ergebnis wird die vollständige Annexion Palästinas sein, weil die Palästinenser als okkupierte Nation keinerlei Machtmittel haben, den Hunger der jüdischen Siedler und des jüdischen Staates nach nach Lebensraum zu stillen und in die Schranken zu weisen.

Der Zionismus sieht das Gebiet zwischen Suez und Mesopotamien sowie zwischen Litani und Golf von Aqaba als sein Territorium an. Von Anfang an gehörte es zum Grundverständnis der Zionisten, Palästina INSGESAMT zu besitzen und die arabische Bevölkerung, darunter auch Juden, die sich nicht fügen wollen, zu vertreiben. Dieses Ziel wurde mit Tausenden von Terroranschlägen gegen Briten, Juden und Araber verfolgt, mit der ethnischen Säuberung Palästinas bis heute weitergeführt und wird mit der Annexion der West Bank und des Gazastreifens enden. Ein paar arabischesprachige Palästinenser werden für die Drecksarbeit bleiben dürfen, alle anderen werden vertrieben werden. Daß der Prozeß so läuft, sehen wir täglich; die nächste Tranche von 2600 Siedler-Wohneinheiten steht bereits in der Pipeline.

Über 530 palästinensische Dörfer wurden im wahrsten Sinne des Wortes eingeebnet, plattgemacht; auf ihnen befinden sich heute Nationalparks, Universitäten oder jüdische Siedlungen. Yad Vashem steht direkt neben der Asche Deir Yassins. Die Einführung der Militärgesetzgebung auf der West Bank und im Gazastreifen wurde bereits 1963 von einer Expertengruppe um Oberst Michael Shaham an der Hebrew University geplant. Juristen, Geographen und Militärs schrieben Handbücher für die Einführung dieser von den eigenen Gelehrten als unmenschlicher als die Gesetzgebung im Dritten Reich bezeichneten Verordnungen und verteilten sie nach Fertigstellung des Shaham-Plans ab 1. Mai 1967. Heute vor 50 Jahren wurde der Angriffsbefehl für den Sechs-Tage-Krieg gegeben, heute vor 50 Jahren wurde die Ausrede, die vor der UNO gegeben werden würde, von den Planern als "Lüge" bezeichnet, "für die sich nur die Historiker interessieren" würden.

Die Internationale Gemeinschaft ist die einzige Kraft, die Israel zwingen kann, seinen Kurs zu ändern und den eigenen Fortbestand zu sichern. Andernfalls wird Israel an sich selbst zugrunde gehen.

Der Tagesspiegel ist williger medialer Vollstrecker der ebenso menschenverachtenden wie völkerrechtswidrigen Politik Israels.